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Vorstellung der Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für die Polizeiinspektion Northeim

Northeim (ots) -

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 kurz und kompakt:

- Erstmals seit 2020 wieder fallende Anzahl an Straftaten (Fallzahlen).

- Aufklärungsquote über Landesniveau.

- Zunahme der Fallzahlen im Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahl / Tageswohnungseinbrüchen bei gleichzeitig guter Aufklärungsquote.

- Abnahme der Fallzahlen im Bereich junger Menschen.

- Fallzahlen von Straftaten im Kontext Häuslicher Gewalt gesunken.

- Der Landkreis Northeim gehört weiterhin in der Gesamtschau und im Landesvergleich zu den sichersten Regionen in Niedersachsen.

Nach Veröffentlichung der landesweiten PKS 2024 durch Innenministerin Behrens am gestrigen Donnerstag präsentiert nun die Polizeiinspektion (PI) Northeim ihre Statistik im Detail.

Der Landkreis Northeim ist, wie bereits in den Vorjahren, aus polizeilicher Sicht einer der sichersten Regionen von Niedersachsen. Erstmals seit 2020 konnte eine Reduzierung der Fallzahlen zum Vorjahr verzeichnet werden. Im Vergleich zum Jahr 2023 mit 7.015 Straftaten wurden im Jahr 2024 6.848 (-167) Straftaten registriert. Dies ist zu einem großen Teil mit dem wegfallenden Betäubungsmitteldelikten nach der Teillegalisierung von Cannabis zurückzuführen.

Neben dem Rückgang der Fallzahlen konnte die Aufklärungsquote das zweite Jahr in Folge minimal gesteigert werden. In diesem Jahr liegt die Quote der Polizeiinspektion Northeim bei 66,69 % und stieg somit im Vergleich zum Vorjahr (66,39 %) um 0,30 Prozent an. Damit liegt die Aufklärungsquote weiterhin über dem direktionsweiten bzw. landesweiten Schnitt (63,52 %/ 62,77 %).

Auch die sogenannte Häufigkeitszahl konnte innerhalb der Region reduziert werden. Hier wird deutlich, dass der Landkreis Northeim als eine der sichersten Regionen bezeichnet werden kann. Insgesamt wurden 113 Straftaten weniger pro 100.000 Einwohnerinnen bzw. Einwohnern registriert (5.151 Fälle). Dieser Wert liegt deutlich unterhalb der direktionsweit bzw. landesweit erfassten Straftaten in Bezug auf die Einwohnerzahl (6127 /6154).

Maren Jäschke als Leiterin der Polizeiinspektion Northeim erklärte für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Northeim: "Es ist erfreulich, dass wir die Aufklärungsquote halten und leicht verbessern konnten. Dahinter steht ein effizient arbeitendes Team in allen Bereichen der Inspektion. Das macht sehr zufrieden."

Anstieg bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: Die Fallzahlen im Kontext der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen im Jahr 2024 in der Region 227 auf 239 Straftaten. Durch die professionelle und engagierte Ermittlungsarbeit konnte die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Northeim um 1,72 Prozent auf 92,47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch weiter gesteigert werden.

Unter dem vorgenannten Deliktsbereich lassen sich auch alle Formen von Straftaten hinsichtlich der "sexualisierten Gewalt zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen" subsumieren. Im Deliktsfeld der Kinder- und Jugendpornografie hat es eine Steigerung von 103 auf 113 (+10 Fälle) gegeben. Es kann weiterhin ein hohes Meldeaufkommen aus den USA (NCMEC-Verfahren) verzeichnet werden, wodurch der weitere Anstieg zu erklären ist.

Rohheitsdelikte:

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Northeim wurden im Jahr 2024 insgesamt 845 Körperverletzungsdelikte einschließlich der Versuchsstraftaten registriert. Das bedeutet, dass eine Reduzierung von 32 Delikten zum Vergleich des Berichtsjahres 2023 (-3,65 %) verzeichnet wurden.

Jeweils zu einer Steigerung kam es bei den Deliktsfeldern Raub und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Beim Raub wurden insgesamt 43 Fälle (+25 /+138,89 %) und bei Straftaten gegen die persönliche Freiheit 519 (+48 /+10,19 %) registriert.

Gesamtheitlich betrachtet musste im Bereich der Rohheitsdelikte ein Anstieg von 1.366 auf 1.407 Fällen (+3,00 %) festgestellt werden.

Messerangriffe:

Messerangriffe sind im Landkreis Northeim glücklicherweise kein auffälliges Phänomen. Im Vergleich zum letzten Berichtsjahr (34 Fälle) sank die Zahl der Messerangriffe um drei auf 31 Fälle. Trotzdem bleibt das Thema ein wichtiger Bestandteil der Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, um auf mögliche Szenarien bestmöglich vorbereitet zu sein.

Die Fallzahlen der Polizeidirektion Göttingen, zu deren Zuständigkeitsbereich die PI Northeim gehört, sind in diesem Bereich jedoch weiterhin ansteigend, wozu sich die Polizeipräsidentin der Polizeidirektion Göttingen, Tanja Wulff-Bruhn wie folgt äußerte: "Der seit einigen Jahren anhaltende Negativ-Trend zur Ausübung von Gewalt als legitimes Mittel zur Konfliktlösung ist leider immer noch ungebrochen. Gewaltdelikte steigen erneut, die Zahl der Messerangriffe bleibt auf einem anhaltend gleichen, viel zu hohen Niveau: 422 Taten im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen - das ist mehr als ein Angriff pro Tag, 577 Menschen wurden dabei - teils schwer - verletzt. Wir werden uns deshalb mit den Kommunen weiter intensiv über Waffenverbotszonen austauschen und besonders gefährliche Orte auch als solche deklarieren, um intensiv kontrollieren zu können. Die Aufklärungsquote dieser Taten konnte auf dem hohen Niveau des Vorjahres 2023 stabilisiert werden und liegt deutlich über dem Landesschnitt. Genau wie bei der Gesamtaufklärungsquote, die sich nach wie vor auf hohem Niveau bewegt, werden wir auch hier nicht nachlassen, die Täterinnen und Täter zur Verantwortung zu ziehen, damit die Bürgerinnen und Bürger weiterhin sicher leben können."

Häusliche Gewalt:

Nachdem im letzten Berichtsjahr innerhalb der Polizeiinspektion Northeim eine minimale Steigerung um einen Fall registriert wurde, kann in diesem Jahr eine Minderung der Fallzahlen auf 428 (-31 Fälle / -6,75 %) festgestellt werden.

Die Polizeiinspektion Northeim und der Landkreis Northeim arbeiten seit vielen Jahren in Sachen der Präventionsarbeit eng zusammen. Durch den Landkreis Northeim wird eine engmaschige Prävention gewährleistet. In der jüngsten Zeit eine neue Beratungsstelle geschaffen werden. Häusliche Gewalt bleibt jedoch ein Deliktsfeld, welches häufig im privaten Raum stattfindet. Dadurch werden einige Delikte der Polizei nicht bekannt und bleiben im sogenannten Dunkelfeld.

Gewalt gegen Polizeibeamte/-innen, Feuerwehr und Rettungsdienst sank im Berichtsjahr: Erfreulicher Weise hat die Gewalt gegenüber Polizeibeamten im Einsatz im Vergleich zum stark abgenommen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 59 Fälle (-29 zum Vorjahr) von Widerständen, tätlichen Angriffen und Bedrohungen verzeichnet. Dies ist der geringste Wert der letzten fünf Berichtsjahre. Bei den 59 Fällen gab es 149 Opfer (2023: 236 / -87, -36,86 %).

Mit sieben Angriffen auf Einsatzkräfte konnte auch hier eine Reduzierung zum Vorjahr (11) registriert werden. Bei den Angriffen wurden neun Personen Opfer der Gewalt (2023: 12 / -3, -25%).

Abnahme von minderjährigen und heranwachsenden Tatverdächtigen: Im Bereich der Kinder- und Jugenddelinquenz hat die Anzahl von minderjährigen und heranwachsenden Tatverdächtigen sowie die Fallzahlen in allen Altersgruppen im Berichtsjahr 2024 abgenommen. Bei der Gruppe der Kinder (unter 14 Jahren) konnte die größte Reduzierung an Fällen (-26 / -17,93 %) zum Vorjahr (2023: 145/ 2024: 119) festgestellt werden. Zudem gab es insgesamt 20 tatverdächtige Kinder (2023: 189 / 2024: 169; - 10,58 %) weniger.

Bei den jugendlichen Tatverdächtigen (14 - 17 Jahren) sank die Fallzahl auf 335 (-17 Fälle / -4,83 %) und auf 319 Tatverdächtige (-10 / -3,04 %).

Auch bei der letzten Gruppe, den Heranwachsenden (18 - 21 Jahren), reduzierten sich die Fallzahlen von 316 auf 302 Fälle (-14 / -4,43 %) sowie die Anzahl der tatverdächtigen Heranwachsenden auf 233 (2023: 265) und somit um 12,08 Prozent.

Tatmittel Internet/ Betrugsdelikte:

Im Jahr 2024 verzeichnete die Polizeiinspektion Northeim 960 Betrugsstraftaten. Im Vergleich zum Vorjahr (877 Fällen) stieg die Anzahl um 23 Fälle an. Dabei wurden rund ein Viertel der Taten (228 Fälle) mit dem Tatmittel Internet begangen.

Da die Täter aufgrund ihrer Anonymität im Internet bzw. ihres vermutlichen Wohnsitzes im Ausland kaum zu überführen sind, ist von einem hohen Dunkelfeld in diesem Bereich auszugehen.

Wohnungseinbruchdiebstahl:

Im Bereich der Tageswohnungs-/ Wohnungseinbrüche liegen die Fälle im Landkreis Northeim im Jahr 2024 über dem Vorjahresniveau. Mit 110 Taten verzeichnet die Polizeiinspektion Northeim eine Zunahme von 27,91 Prozent (+24 Fälle), wobei mehr als ein Drittel aller hier registrierten Straftaten in der PI Northeim erfolglose Versuchsstraftaten (48 Fälle) waren.

Bei diesem aufklärungsungünstigen Delikt ist die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Northeim mit 27,27 % im Vergleich zum letzten Jahr (24,42 %) um 2,85 % gestiegen.

Die Fallzahlen des Wohnungseinbruchsdiebstahls sind leider in diesem Jahr über dem Mittelwert (105 Fälle) der letzten zehn Jahre, wobei die Aufklärungsquote über dem Mittelwert (25,2 %) liegt. Wie in den vergangenen Jahren setzt die Polizeiinspektion Northeim weiterhin stark auf Präventionsveranstaltungen sowie präventive Kontrollmaßnahmen im Landkreis Northeim.

Die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der PI Northeim, Vanessa Pleiß-Schütte unterstreicht: "Der Landkreis Northeim befindet sich Bereich der Wohnungseinbruchsdiebstähle wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Es gilt dem Phänomen weiterhin intensive Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und mit Prävention, verschärften Kontrollen und intensiven Ermittlungen einem weiteren Anstieg entgegenzuwirken.".

Nationalitäten:

Die Gesamtanzahl an tatverdächtigen Personen (2023: 3.703 / 2024: 3641, -62 Personen, -1,67 %) ist passend zur Reduzierung der Gesamtstraftaten ebenfalls gesunken.

Auch die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist um 0,76 Prozent auf 917 (2023: 924) gesunken. Die Anzahl der deutschen Tatverdächtigen ist um 1,98 Prozent auf 2.724 (2023: 2.779) gesunken. Insgesamt machen die nichtdeutschen Tatverdächtigen einen Anteil von 25,19 Prozent aus.

Im Jahr 2024 wurden zehn Fälle (194) weniger registriert, bei denen Flüchtlinge beteiligt waren. Dies macht einen Anteil von 2,83 Prozent der Gesamtfallzahlen aus.

Fazit Inspektionsleiterin, Leitende Polizeidirektorin Maren Jäschke: "Statistisch gesehen folgt die PI Northeim, neben den sinkenden Fallzahlen, nicht den Landestrends. Dies gilt es jedoch aufmerksam weiter zu beobachten damit der Landkreis Northeim auch in Zukunft ein möglichst sicherer Ort zum Leben bleibt."

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Northeim Pressestelle Telefon: 05551-9148-200 Fax: 05551-9148-250 E-Mail: pressestelle@pi-nom.polizei.niedersachsen.de http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_northeim/

Original-Content von: Polizeiinspektion Northeim
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