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Polizeipräsidium Heilbronn: Zunahme von Online-Trading-Betrug - Polizei warnt vor Anlagebetrug

benjaminnolte / Adobe Stock

Heilbronn (ots) -

In den letzten Wochen und Monaten haben sich im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn die Anzeigen von Opfern sogenannter Online-Trading-Betrugsmaschen gehäuft. Dabei handelt es sich um ein Deliktsphänomen, bei dem die Täter überwiegend aus dem Ausland operieren. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, richtete die Kriminalpolizeidirektion Heilbronn im Mai 2024 die Ermittlungsgruppe (EG) Trading ein. Diese übernimmt die Fallbearbeitung für den Stadt- und Landkreis Heilbronn. Seit ihrer Gründung wurden 130 Fälle mit einem Gesamtschaden von 6,4 Millionen Euro bekannt, die größtenteils noch in Bearbeitung sind. Auch im Hohenlohekreis erbeuteten Betrüger in vier besonders schwerwiegenden Fällen rund 2,46 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden zahlreiche weitere Betrugsfälle mit Schadenssummen zwischen 250 und 50.000 Euro angezeigt.

Vorgehen der Täter

Die mittlerweile weit verbreiteten Betrugsmaschen zielen auf Personen ab, die nach lukrativen Wertanlagen suchen. Über vermeintliche Online-Trading-Plattformen wird suggeriert, dass sich durch gezielten Handel mit Finanzprodukten innerhalb kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen lassen. Die Täter setzen dabei auf manipulative Taktiken:

- Sie geben sich als persönliche Berater aus und treten über Messenger-Dienste wie WhatsApp und Telegram oder Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok mit ihren Opfern in Kontakt. - Durch psychologische Tricks und geschickte Täuschung bewegen sie Anleger dazu, immer höhere Summen zu investieren. - Eine tatsächliche Gewinnauszahlung erfolgt nicht. Lediglich in Einzelfällen werden vermeintliche Gewinne ausgezahlt, um das Vertrauen der Opfer zu stärken und sie zu weiteren Investitionen zu verleiten.

Die Betrüger nutzen zudem spezielle Software, um gefälschte Handelsplattformen zu simulieren. Diese erwecken den Eindruck, dass mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder anderen Finanzprodukten echte Kauf- und Verkaufsaufträge durchgeführt werden. In Wahrheit sind jedoch sämtliche Kontobewegungen und Guthaben fingiert.

Polizei warnt: Vorsicht bei Geldanlagen im Internet!

Das Polizeipräsidium Heilbronn rät dringend dazu, sich vor Geldanlagen umfassend zu informieren. Dafür eignen sich unter anderem die Webseiten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie seriöse Verbraucherschutzportale. Folgende Fragen sollten sich Anleger stellen:

- Ist es realistisch, dass eine Person, mit der ich ausschließlich über Messenger-Dienste kommuniziere, mir hohe Renditen ermöglichen kann? - Warum sollte mir eine unbekannte Person eine scheinbar lukrative Anlagemöglichkeit anbieten? - Gibt es ein vollständiges und korrektes Impressum auf der Website des Anbieters?

Warnsignale für Online-Trading-Betrug Betrüger entwickeln ständig neue Methoden, um Opfer zu Zahlungen zu bewegen. Warnzeichen sind unter anderem: -Versprechen von unrealistisch hohen Renditen -Fehlendes oder fehlerhaftes Impressum auf der Website -Aufforderung zu Geldüberweisungen ins Ausland -Kontaktaufnahme ausschließlich über Messenger-Dienste mit auffälligen Übersetzungsfehlern -Aufforderung zur Installation von Fernwartungssoftware wie AnyDesk oder TeamViewer, mit der Betrüger Zugriff auf das Online-Banking erhalten können -Aufforderung, Fotos des Personalausweises zu übermitteln - diese Daten werden häufig missbräuchlich verwendet, etwa zur Eröffnung von Konten im Ausland

Betrugsopfer als unwissentliche Geldwäscher

In einigen Fällen nutzen die Täter ihre Opfer sogar zur Geldwäsche. Sie fordern sie auf, erhaltene Zahlungen von Dritten - die möglicherweise ebenfalls betrogen wurden - an weitere Konten weiterzuleiten. Dadurch können sich die Betroffenen nicht nur finanziell schaden, sondern sich auch strafbar machen. Die Polizei warnt ausdrücklich vor solchen Betrugsmaschen. Wer verdächtige Angebote erhält oder bereits Opfer geworden ist, sollte umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten und keine weiteren Zahlungen leisten.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Heilbronn Telefon: +49 (0) 7131 104-1010 E-Mail: HEILBRONN.PP.STS.OE@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/

Original-Content von: Polizeipräsidium Heilbronn
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