Fakten zur Sicherheitslage in Ludwigshafen
Ludwigshafen (ots) -
Aufgrund der aktuellen Berichterstattung eines Onlinemediums stellt das Polizeipräsidium Rheinpfalz die Fakten zur Sicherheitslage in Ludwigshafen klar.
Ludwigshafen ist seit Jahren die zweitsicherste Stadt unter den Oberzentren in Rheinland-Pfalz und in der Gesamtschau schätzen wir die objektive Sicherheitslage in der Stadt als gut ein.
Den größten Anteil der erfassten Straftaten nehmen Vermögens- und Fälschungsdelikte mit rund einem Drittel aller erfassten Straftaten ein. Diese Straftaten finden nicht im öffentlichen Raum statt und wirken sich daher grundsätzlich nicht unmittelbar auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aus.
Rohheitsdelikte, wie z.B. Raubdelikte, Körperverletzungsdelikte, Freiheitsberaubung, Nötigung und Bedrohung können das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stark beeinträchtigen. Insbesondere bei den verzeichneten Rohheitsdelikten ist die Aufklärungsquote im Stadtgebiet Ludwigshafen seit Jahren sehr hoch. Im Lauf der letzten Jahre wurde in über 85 Prozent aller Fälle ein Tatverdächtiger ermittelt. Insbesondere in denjenigen Deliktsbereichen, die maßgeblich das Sicherheitsempfinden beeinflussen, sind die angezeigten Straftaten rückläufig.
Erfahrungsgemäß weicht das subjektive Sicherheitsgefühl nicht selten von den objektiven Daten ab. Die Ursachen für ein mögliches Unsicherheitsgefühl sind vielfältig. Auch die öffentliche Berichterstattung kann das Sicherheitsgefühl beeinträchtigen. Die polizeiliche Berichterstattung unterliegt gleichbleibenden Kriterien. So berichten wir grundsätzlich über schwere Straftaten, insbesondere, wenn sie im öffentlichen Raum stattgefunden haben. Darüber hinaus veröffentlichen wir auch Meldungen zu Straftaten, bei denen wir zur Tataufklärung Zeugen suchen. Zeitlich begrenzte Häufungen bestimmter Fälle kommen in der Berichterstattung regelmäßig vor. Wie zum Beispiel am vergangenen Wochenende, wo wir über drei Raubdelikte berichteten.
Eine solche vermehrte Berichterstattung über ein bestimmtes Kriminalitätsphänomen zeigt allerdings keine Tendenz der Kriminalitätsentwicklung in diesem Bereich auf. Diese kann erst durch eine Langzeitbetrachtung belastbar dargestellt werden. Im Fokus der Berichterstattung der regionalen Medien stehen regelmäßig der Berliner Platz und die Stadtteile Nord/Hemshof.
Der Berliner Platz in Ludwigshafen ist ein zentraler öffentlicher Ort, der aufgrund seiner besonderen Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt und seiner auch sonst hohen Frequentierung durch die Bevölkerung bereits seit Jahren einen Schwerpunkt der polizeilichen und ordnungsbehördlichen Sicherheitsarbeit im Stadtgebiet Ludwigshafen darstellt.
Die registrierten Straftaten haben sich - auch durch diese gemeinsamen Anstrengungen - sehr deutlich reduziert: von rund 400 im Jahr 2011 auf rund 200 (2024) konnte nahezu eine Halbierung erreicht werden!
Die Körperverletzungsdelikte sind von einem Höchststand im Jahr 2011 (rund 190 Fälle) seit 2019 um rund die Hälfte auf konstant etwa 100 Fälle pro Jahr zurückgegangen. Die Zahl der Raubdelikte ist in der Langzeitbetrachtung auf wenige Einzelfälle im Jahr zurückgegangen.
Auch die Stadtteile Nord/Hemshof werden mitunter in der öffentlichen Berichterstattung als Problembezirke bezeichnet. Die Kriminalitätsentwicklung in diesen Bezirken ist jedoch seit Jahren rückläufig, von rund 2.200 Straftaten im Jahr 2016 auf etwa 1.900 im Jahr 2024. Auch die Gewaltkriminalität sinkt nach dem Höchststand im Jahr 2021 mit rund 130 Fällen voraussichtlich auf etwa 100 Fälle.
Wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Ludwigshafen sicher sind und sich auch sicher fühlen. Hierzu stehen wir unter anderem in engem Austausch mit der Stadt Ludwigshafen und anderen Institutionen, um mit diesen die Sicherheitslage fortlaufend zu bewerten und erforderliche Maßnahmen anzupassen. Dabei spielen nicht nur statistische Daten eine Rolle, sondern auch die subjektive Wahrnehmung in der Bevölkerung. Nicht nur um Kriminalität zu bekämpfen und zu verhindern, sondern ebenfalls um das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen, sind wir daher auch an Plätzen und Orten vermehrt präsent, an denen sich Bürgerinnen und Bürger unsicher fühlen könnten.
Darüber hinaus beteiligen wir uns als Polizeipräsidium seit Jahren mit großem Engagement an vielfältigen Projekten und sind in mehreren Gremien vertreten, die sich mit der Sicherheit in Ludwigshafen beschäftigen. Dazu gehören unter anderem der interdisziplinär besetzte Arbeitskreis (AK) "Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit" sowie der Kriminalpräventive Rat der Stadt Ludwigshafen.
Wir nehmen Ihre Ängste und Sorgen sehr ernst und sind stets für Sie ansprechbar. Wenn Sie etwas Verdächtiges beobachten, einen Hinweis geben wollen oder eine Frage haben - sprechen Sie die Polizistinnen und Polizisten gerne an. In dringenden Fällen melden Sie bitte jeden verdächtigen Sachverhalt sofort bei Ihrer Polizeidienststelle oder über Notruf.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Rheinpfalz Thorsten Mischler Telefon: 0621 963-20022 E-Mail: pprheinpfalz.presse@polizei.rlp.de https://s.rlp.de/86q
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