Aufwendige Löscharbeiten bei Dachstuhlbrand (Sendling)
München (ots) -
Samstag, 16. November 2024; 21.10 Uhr
Brudermühlstraße
Am gestrigen Abend ist es im Münchner Süden zu einem Dachstuhlbrand gekommen, der die Feuerwehr über 16 Stunden beschäftigen sollte. Die Löschmaßnahmen gestalteten sich sehr aufwendig. Personen kamen nicht zu Schaden.
Kurz nach 21 Uhr bemerkten die Bewohnenden eines Rückgebäudes in der Brudermühlstraße den Brand im bewohnten Dachgeschoss ihres zweistöckigen Wohnhauses. Umgehend alarmierten sie die Feuerwehr. Aufgrund der Schilderungen wurde zunächst ein Löschzug an die Einsatzstelle alarmiert. Da sich das Feuer sehr schnell in der Dachkonstruktion unterhalb der Blechverkleidung ausbreitete, wurden in mehreren Stufen insgesamt drei Löschzüge der Berufsfeuerwehr und mehrere Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr München an die Einsatzstelle beordert. Zudem kamen einige Spezialfahrzeuge wie der Einsatzleitwagen 2, Großraumrettungswägen, Sonderlöschmittelfahrzeuge, Gerätewägen, Logistikfahrzeuge, aber auch die Drohneneinheit und das Kriseninterventionsteam im Laufe des Brandes zum Einsatz. Mit mehreren Rohren wurden im Innen- und Außenangriff zunächst die Flammen bekämpft. Um an den Brandherd zu gelangen, musste die Decken- und Wandverkleidung des Dachgeschosses aufwendig von innen und außen mit Spezialsägen geöffnet werden. Da dies nicht den erhofften Erfolg hatte, wurden zwei Wechselladerfahrzeuge mit Ladekränen eingesetzt, welche mit dem Greifer des Kranauslegers die Dachhaut anhoben. Dies brachte den angestrebten Zugang zum Feuer, allerdings hatten die Ladekräne einen zu geringen Radius, um alle Bereiche zu erreichen. Um die letzten Glutnester ablöschen zu können, wurde noch in der Nacht ein Großbagger einer Fachfirma organisiert. Dieser kam am heutigen Vormittag ab 10 Uhr zum Einsatz und konnte das Dachgeschoss von zwei Seiten abtragen. Die Trümmer wurden anschließend am Boden abgelöscht.
Aufgrund der langwierigen Arbeiten wurden zeitnah Verpflegungseinheiten hinzugezogen. Unterstützt wurden diese spontan von Anwohnerinnen und Anwohnern, welche kurzentschlossen warmen Tee sowie Kekse und Riegel unter den Einsatzkräften verteilten.
Die Feuerwehr München war in Summe mit über 60 Fahrzeugen und 200 Einsatzkräften vor Ort. In der Spitze befanden sich Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr mit Führungs-, Lösch und Sonderfahrzeugen mit 80 Personen an der Einsatzstelle. Dabei wurde der Löschangriff mit insgesamt sechs C-Strahlrohren, einem B- und einem Schaumrohr sowie über zwei Drehleitern im Innen- und Außenangriff vorgenommen. Über 100 Atemschutzgeräte wurden zum Schutz gegen den Brandrauch benötigt.
Es wurden 19 Personen aus dem Brandobjekt und den angrenzenden Häusern vor Ort betreut und in einem Großraumrettungswagen untergebracht. Alle vier Wohneinheiten sind unbewohnbar. Da beim Ende des Feuerwehreinsatzes noch nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort waren, kann die genaue Anzahl der Betroffenen, die ihre Wohnung verloren haben, nicht beziffert werden. Die Feuerwehr ermöglichte einer einstelligen Personenzahl nach Rücksprache mit einem Statiker vor den Abbrucharbeiten, Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen. Alle Nachbarn konnten wieder in ihre Wohnungen zurück.
Die Brudermühlstraße war während der Nacht zwischen Schäftlarnstraße und Thalkirchner Straße komplett gesperrt. Seit den frühen Morgenstunden war die Straße einseitig befahrbar.
Der Einsatz der Feuerwehr konnte gegen 13:45 Uhr beendet werden.
Zur genauen Brandursache ermittelt die Polizei. Der Sachschaden wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.
(pes)
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